Ein Fest orchestraler Klangkultur bereitete die Russische Nationalphilharmonie unter Leitung ihres Chefs Vladimir Spivakov in der ausverkauften Philharmonie. Russische Seele vom Feinsten offenbarte sich zunächst in Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2 (c-Moll op. 18). Der noch junge Solist Nikolai Tokarew (Jg. 1983) ist seit seiner Interpretation von Rachmaninows schwergewichtigem dritten Klavierkonzert noch in lebhafter Erinnerung. Das Zweite ist lyrischer, enthält aber auch...
..."Danach dann der „Hammer“ des Abends, das Klavierkonzert Nr. 3 op.30 in d-moll von Sergej Rachmaninow. Ein Komponist, der bereits zu Lebzeiten sein Publikum in glühende Fans und ablehnende Verächter polarisierte, mit einem seiner typischsten und bekanntesten Werke. Ein Paradebeispiel spätromantischen Virtuosentums, das das komplette Ausdrucksspektrum seines Erschaffers zwischen „Dahindämmern in dunkler Melancholie und wild lärmendem Pathos“ ausbreitet. Wer dieses Stück auf dem...
Die Solokonzerte mit dem russischen Pianisten Nikolai Tokarew und seinem Landsmann, dem Trompeter und Flügelhornvirtuosen Sergei Nakariakov, hätte die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg in der Elbphilharmonie am Mittwoch scheinbar auch ohne den Dirigenten Juri Gilbo interpretieren können. Bei diesem Ensemble sitzt alles auf Anhieb. Nicht eine Unaufmerksamkeit der Musiker, eine ausgefeilte Präzision und ein gutes Klangempfinden zeigte das Orchester bei Händels „Die Ankunft der...
Bei den flirrenden Klingelspielen der "Schneeglöckchen" kam eine Ahnung von der Poesie auf, die das Klavieralbum von Tschaikowskys "Jahreszeiten" durchzieht. Aber da war es ja noch "April". Erst im "Juni" mit dem Andante cantabile der "Barkarole" und am schönsten im "Herbstlied" des Oktobers ließ sich Nikolai Tokarev im Prinzregententheater auf die Nuancen von Tschaikowskys Klangpsychogrammen ein, die so oft an Schumann erinnerten. Tokarevs eigentliches Konzert aber kam danach. Obwohl es...