..."Danach dann der „Hammer“ des Abends, das Klavierkonzert Nr. 3 op.30 in d-moll von Sergej Rachmaninow. Ein Komponist, der bereits zu Lebzeiten sein Publikum in glühende Fans und ablehnende Verächter polarisierte, mit einem seiner typischsten und bekanntesten Werke. Ein Paradebeispiel spätromantischen Virtuosentums, das das komplette Ausdrucksspektrum seines Erschaffers zwischen „Dahindämmern in dunkler Melancholie und wild lärmendem Pathos“ ausbreitet. Wer dieses Stück auf dem Klavier spielen kann, der kann alles spielen. Der 35-jährige russische Solist des Abends, Nikolai Tokarev, konnte es. Vom leisen Beginn des vom Klavier einstimmig vorgetragenem schlichten Themas weg bis zum letzten Tutti-Akkord zusammen mit dem Orchester bot er eine Glanzleistung pianistischen Könnens.
Neben seinen technischen Fähigkeiten – beispielsweise gibt es rasende, beidhändige Oktavläufe und eine vertrackte Solokadenz im ersten Satz – beeindruckte seine musikalische Fähigkeit trotz der
technischen Schwierigkeiten immer in Kontakt mit dem Orchester zu bleiben und mit ihm zu spielen."...
Jürgen Kus / Kreisbote